Monday, September 20, 2010

¡De vuelta en la ciudad!

English version below

Frisch geyogat und geduscht mache ich mich daran einen neuen Blogeintrag zu schreiben! Wir sind wieder in Panama City, wo ich die Vorzüge eines Einzelzimmers, gefließten Bodens, Ventilators, einer Dusche mit Duschkopf und die Seltenheit von Stromausfällen und Wassermangel genieße. Nur das Internet ist zur Zeit sehr launisch, was einen so richtig dankbar werden lässt, wenn es denn mal funktioniert! Das Einzige, was mir in Sachen Lebensumstände in Tortí besser „schmeckt“ ist das Wasser, das zumindest in unserem Haus nicht so gechlort ist, dass man sich bei jedem Schluck an seine ersten Schwimmversuche im Schwimmbad erinnert fühlt...

Inzwischen habe ich bereits all meine eigenen Messungen beisammen und zwischenzeitlich noch bei anderen Aufgaben mitgeholfen, wie der Maissaat (da merkt man erst mal, was eine Maschine einem in unseren Breiten alles so abnimmt!), dem Beschneiden Mahagoni-Triebbohrer befallener Bäume, der Vermessung aller Bäume des gesamten Versuchs und (zuhause) der Eingabe der Daten in Excel. Ich war vor allem froh, als ich endlich mit meinen Lichtmessungen fertig war, bei denen mir erstmals die wörtliche Bedeutung von „herunterlaufendem Schweiß“ klar geworden war... Um ordentliche Vergleichswerte zu haben, kann man nur messen, wenn die Sonne nicht von Wolken verdeckt ist, was natürlich normalerweise genau das ist, was wir uns wünschen! Eine ziemliche Arbeit war auch die Herstellung einiger Biomasse-Proben, anhand deren das Verhältnis zur Trockenmasse gemessen werden sollte. Wir saßen eine ganze Weile da und zerhackten mehrere Yucca-Pflanzen in Kleinstteile, von denen ich anschließend 400g-Proben abwog, die Carola dann eingefroren hat und an einen speziellen Ort mit Trockungsanlagen bringen wird. Inzwischen mussten wir auch noch einige Male mit den Arbeitern aufs Feld fahren, da Carolas Landrover völlig den Geist aufgegeben hatte, den sie aber seit kurzem frisch repariert aus der Werkstatt abgeholt hat. Der einzige Nachteil daran ist immer, dass wir dann schon um 4 aufstehen müssen, da die Arbeiter auf dem Feld frühstücken noch ehe die Sonne aufgegangen ist. Der Wagen, der sie einsammelt, holt den ersten (der am weitesten entfernt wohnt) schon um halbdrei Uhr morgens ab, und es gibt für alle nur eine halbstündige Mittagspause, Arbeitsende ist um halbdrei nachmittags. Jeder verdient genau 10 Dollar am Tag, wobei eine Versicherung eingeschlossen ist, was hier etwas Besonderes ist, und angesichts der vielen Macheten-Unfälle durchaus sinnvoll. Vorletzte Woche haben wir erfahren, dass in der Plantage, in der ich zu Beginn meines Aufenthaltes gewesen war, ein Traktor umgefallen war und einen der hinten auf ihm mitfahrenden Arbeiter dabei erschlagen hat, was mich zu hören wirklich schockiert hat. Sein Leichnam musste wohl sehr umständlich zu seiner Familie gebracht werden, da diese am anderen Ende Panamas und in einer nur mit dem Boot zugänglichen Gegend wohnt.

Letztes Wochenende hat unser Nachbar seine Abschiedsparty bei uns gefeiert, zu der eine Menge anderer Peace Corps – Leute aus der gesamten Umgebung und auch einige Panameños gekommen waren. Letztere schienen allerdings von der amerikanischen Musikwahl etwas befremdet, obwohl sich die jüngeren dennoch auf die Tanzfläche (sprich unsere Terrasse) wagten. Tatsächlich wird man hier offenbar schon in *sehr* jungem Alter ins panamaische Partyleben eingeführt, welches eine Menge Alkohol beinhaltet, was ich teilweise wirklich extrem finde. Ich meine jetzt weniger in meinem Umfeld (ich vermute mal das liegt einfach daran, dass ich hier mit anderen Leuten zusammen bin als zuhause), sondern vor allem in der hiesigen Bevölkerung. Die Cantinas fangen schon mittags an Musik zu spielen und der einzige Sinn der meisten Leute scheint darin zu bestehen wenn überhaupt, dann Geld für deren Besuche zu verdienen. Es ist schon ein bisschen beängstigend zu beobachten, was Alkohol in jeder Ecke der Welt (in Uganda war das ja mancherorts auch ein großes Problem) anrichtet, oder vielmehr, wieviele Menschen nicht mehr aus ihren Leben machen zu wollen scheinen. Die allgemeine Abneigung gegen anderweitiges Herumhängen ist dann wohl wieder eher eine persönliche Eigenheit von mir (siehe Strand ;) ). Carola hat uns von der Einladung eines Arbeiters in sein Dorf erzählt, bei der sie ein Getränk aus fermentiertem Mais („Chicha“) gereicht bekommen hatte, das in den Folgetagen ihre gesamte Verdauung auf den Kopf gestellt hat, und über das sie später erfuhr, dass üblicherweise Batteriesäure mithineingemischt wird, um den berauschenden Effekt zu verstärken! Ach ja, und noch etwas zum hiesigen Bier: Eine der Sorten ist doch tatsächlich nach dem spanischen Konquistador „Balboa“ benannt. Carola meinte in einer der unvermeidbaren Diskussionen über das Dritte Reich mit ein paar der Peace Corps – Leuten, dass das ja fast so wäre, als würden Juden „Hitler-Bier“ trinken. Nun ja, besagter Balboa wurde, als er bereits eine Menge Indigener auf dem Gewissen hatte, in der Nähe des Darién hingerichtet. (Übrigens habe ich gelesen, dass diese Region nach der Schutzpatronin von Sevilla benannt ist, habt ihr von der mal was gehört?)

Ausserdem waren in der Zwischenzeit Herr Weber, der ja sowohl Carolas Doktor- als auch meine Bachelorarbeit betreut, und noch ein Forst-Professor mit ihren beiden Frauen zu Besuch, mit denen wir zwei nette Abende verbrachten (in den einzigen beiden „Restaurants“ von Tortí, eines davon die Pizzeria und das andere im Besitz des Vermieters unseres Hauses, der zuvor mit seiner Familie selbst dort gewohnt hat, und dessen Speisekarte aus genau einer Seite besteht :) ), ehe sie zum Zwecke von Urlaub und später noch nach Ecuador weiterreisten um das andere dortige Forstprojekt zu besuchen. Ich war nur ein bisschen erstaunt, dass sie Carola so ziemlich die gesamte Planung ihrer hiesigen Reise überlassen hatten, sich von ihr abholen, herumfahren und Unterkünfte buchen ließen, und die Frauen, die im Gegensatz zu den Männern noch nicht hier gewesen waren, so gar kein einziges Wort Spanisch sprachen. Ich weiß, dass nicht jeder so sprachenbegeistert ist wie ich, aber allein aus Höflichkeit ist es für mich selbstverständlich, sich ein paar Grundausdrücke der Sprache eines Landes anzueignen, das man besucht.

Natürlich ist auch mein Spanisch noch weit davon entfernt irgendeine sonderlich tiefsinnige Konversation zuzulassen, aber wie ich festgestellt habe sind die Taxifahrer von Panama City eine sehr gute Übungsmöglichkeit. :) Ich bin wohl noch nie so viel Taxi gefahren wie hier, was einfach daran liegt, dass es ausser Bussen keine Alternative gibt, und diese ein derart chaotisches System haben, dass man vermutlich ziemlich lange hier leben müsste um da durchzublicken, bzw. Taxis ja auch viel mehr genutzt werden als in unseren Städten und auch viel billiger sind. Vorgestern hatte ich allerdings zuletzt einen recht alten Taxifahrer, der nicht sprechen konnte, und mir in Zeichensprache erklärte, dass sein Zigarettenkonsum dazu geführt hatte. Das röchelnde Geräusch, das er von sich gab, wenn er versuchte zu sprechen, erinnerte irgendwie an Darth Vader und war echt ein bisschen gruselig... Eine seltsame Eigenheit der hiesigen Taxifahrer ist ihre absolute Weigerung einen Fahrgast auch nur einen Meter vor dem Ziel aussteigen zu lassen. Mein Argument „das Stück kann ich auch laufen“ ist somit auch gestern völlig ignoriert worden und so musste ich umständlich den Weg beschreiben, den ich zu Fuß genauso schnell (wenn nicht schneller) zurückgelegt hätte. Carola spricht immer viel von Statussymbolen, die hier sehr wichtig seien, dazu gehören nicht nur möglichst kurze Fußwege, sondern auch dicke eigene Autos und ausserdem Kühle in all ihren Formen. Getränke in Restaurants bestehen zu 90 % aus Eiswürfeln, in manchen Taxis blasen einem die Klimaanlagen arktische Stürme ins Gesicht und in manchen (vor allem teureren) Supermärkten beeilt man sich wieder raus ins „Warme“ zu kommen. Abgesehen von meinen Schwierigkeiten mit dieser Mentalität seinen Wohlstand unter Beweis stellen zu müssen bin ich erstaunt, wie unterschiedlich Leute mit mir umgehen. Manche sind recht abweisend und kurz angebunden, andere stellen sich sogar mit Namen vor, wenn man nur nach dem Weg fragt. Manche machen einem regelrecht einen Vorwurf, wenn man nicht fließend Spanisch spricht, andere sprechen extra langsamer und machen mir sogar Komplimente.

Vergangenen Montag, den wir frei gehabt hatten, weil Carola die „Profs“ hatte abholen müssen, habe ich mich den Jungs einem Trip zu einem riesigen Speichersee, dem „Lago Gatún“, angeschlossen, der etwa eine Stunde von Tortí entfernt auf dem Weg nach Panama Stadt liegt und von der Panamericana überbrückt wird. Da er touristisch noch völlig unerschlossen ist, fragten wir ein paar Einheimische, ob sie uns mit einem ihrer Einbaum-Boote mit Elektromotor eine Rundfahrt gewähren könnten, wozu sich zwei für den verhandelten Preis von zehn Dollar bereit erklärten. Wir waren zwar bereits nach den ersten paar Metern ziemlich durchnässt, was aber angesichts der hohen Wasser- und Lufttemperatur nicht wirklich viel ausmachte. Als wir eine Weile unterwegs gewesen waren und uns den zahlreichen Inseln näherten, die man von der Brücke aus nur in weiter Entfernung sieht, konnte ich wirklich kaum glauben, welch tropische Schönheit sich da vor mir ausbreitete. Die Inseln quollen nur so über an grüner und vielfältiger Vegetation und aus dem von einem Nebelschleier überzogenen See (aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sieht man hier ja oftmals geradegehend die Wassertröpfchen um sich her in der Luft schweben) ragten noch die höchsten der Bäume, die vor der Flutung dort gestanden hatten, auf denen sich einheimische schwarze Vögel niedergelassen hatten. Ich fühlte mich irgendwie – trotz geographischer und zeitlicher Fehlplatziertheit – an Avalon erinnert, und fragte mich zugleich, wie wohl die ersten spanischen Entdecker das Land wahrgenommen haben mussten, zumal da sie ja nicht einmal wussten, was sie als nächstes erwartete. Noch „entdeckerhafter“ ;) kamen wir uns bei unserer anschließenden Wanderung durch ein Stück Regenwald nahe des Seeufers vor, wo wir auf der Suche nach einem Rastplatz einen (von vielen Blattschneiderameisen-Truppen überquerten) Weg ausfindig gemacht hatten, der aber irgendwann überraschend an einem kreisrunden Platz mitten im Dickicht endete, sodass wir zum Seeufer zurückkehrten und uns dort hinsetzten, ehe wir – mit einer Menge Glück – den letzten Bus zurück in Richtung Tortí erwischten.

Am Abend zuvor hatten wir im Übrigen einen „Filmabend“ auf unsere Terrasse veranstaltet und „Lost in Translation“ angeguckt, der in Tokio spielt (Kennst du den Moni? Und wenn ja, repräsentiert er Japan gut?) und mir wirklich sehr gut gefallen hat. Es ist Romys Lieblingsfilm, aber wir anderen hatten ihn noch nicht gekannt, und während die Jungs scheinbar nur den Mangel an „Action“ konstatierten, fand ich die subtile Message sehr gut herübergebracht und auch meinen eigenen Erfahrungen entsprechend, etwa in die Richtung, dass man vieles im Leben weder einordnen kann noch beurteilen sollte.

Hier in Panama City habe ich mir inzwischen die „Miraflores“-Schleusen des Panama-Kanals angesehen, die man von der „Cuidad del Saber“, wo ja das Haus von Forest Finance ist, sogar zu Fuß erreicht, eine der Universitäten und einen kleinen Teil der Innenstadt erkundet. Es ist irgendwie alles so gar nicht auf Fußgänger ausgelegt, was es mir ein wenig schwer macht mich zu orientieren, zumal da die Stadt ja wirklich immense Ausmaße hat, wie auch jeder einzelne Supermarkt, es scheint wirklich, dass alles von Anfang an auf Größe ausgerichtet worden ist. Vielleicht bin ich aber auch einfach grundsätzlich das Stadt-Leben nicht mehr so gewohnt – wobei ich sagen muss, dass es mir in letzter Zeit zum ersten Mal seit langem fast wieder ein bisschen abgegangen ist. Kürzlich habe ich mit einem Buch namens „Escapism“ angefangen (zu meiner sehr großen Freude hat Carola unserem kalifornischen Exnachbarn einen Teil seines Hausstandes abgekauft, inklusive seiner „Bibliothek“!), wo es am Anfang heisst, dass Kultur (vom einzelnen Haus bis hin zur Großstadt) eine Form des Eskapismus sei, was ich mir so noch nie überlegt hatte. Der Buchtitel hatte mich spontan angesprochen, nachdem ich ja schon öfters in meinem Leben (berechtigerweise) des Eskapismus bezichtigt wurde. Ich frage mich sogar, inwiefern das mit meinen Kommunikationsproblemen in manchen Bereichen zusammenhängt. Was ich am seltsamsten finde ist die Tatsache, dass ich ja eigentlich immer gerade Angst habe anderen gegenüber etwas falsch zu machen. Es ist total skurril, wenn man, gerade weil man so übertrieben höflich ist, Dinge tut, durch die man dann genau so wahrgenommen wird wie wovor man Angst hat, nämlich als egoistisch und kompliziert. Und es lässt mich mir Gedanken über die Frage machen, wie man „nett“ definiert - es scheint doch eine weitaus subjektivere Angelegenheit zu sein als ich bisher dachte. Jedenfalls vermute ich, dass das Ganze auch eine Menge mit Verantwortung zu tun hat. Wer, wenn nicht man selbst, kann etwas dafür tun, damit eine Beziehung oder Gemeinschaft funktioniert? Vielleicht gehört dazu auch nicht zu versuchen mit bestimmten Dingen klarzukommen, sondern lieber sein Leben demgemäß einzurichten, wie man tatsächlich klar kommt. Mut zur Verantwortung brauche ich im Übrigen auch für die Bachelorarbeit – ich muss mich erst mal wieder dran gewöhnen, dass mir nicht wie von der Uni gewohnt alles vorgegeben wird! Also, ich werde sehen, wieviel Verantwortung ich zu übernehmen wagen werde, und hoffe, dass es im Laufe der Zeit vielleicht ein bisschen mehr wird – drückt mir die Daumen!

Viiiele Umarmungen über den großen Ozean!!!

Eure Johanna


PS: Inzwischen habe ich ein Handy (00507-64237024), aber es scheint zwischen hier und Europa recht unzuverlässig zu sein, vor allem bei mir kommen viele Nachrichten nicht an.

PPS: Ihr müsst bitte unbedingt Vincent fragen, was er über folgendes Zitat aus „The Geography of Bliss“ denkt: „Dutch sounds exactly like English spoken backward. (...) I wonder, if I recorded someone speaking Dutch and played that backward, would it sound like regular English?“ :D

Die Brücke über den Speichersee
The bridge across the reservoir
Unser "Bootsführer"
Our "boatman"
Der See in der Nähe der Inseln
The reservoir around the islands

Unsere "Regenwaldexpedition"
Our "rainforest expedition"

Unser Rastplatz
Our resting place


Die Miraflores-Schleusen
The Miraflores Locks


Panama Stadt jenseits des Kanals
Panama City beyond the Channel

Für Reini :)  (Shopping Mall)
Für Moni... (Unigelände)
 La Cabeza de Einstein :)


English version

Freshly showered and “yogaed” I’m embarking upon a new blog entry! We're back to Panama City where I’m enjoying the benefits of a single room, tiled floor, a fan, a shower head and the rarity of power cuts and water shortages. The internet is currently very moody though, so one is truly grateful when it works! The only thing which tastes better to me in Tortí is the water which is (at least in our house) not that much chlorinated and reminiscent of one’s first swimming attempts in the pool at every sip...


By now I'm done with all my own measurements, and I’ve been helping with other tasks, such as sowing maize (that’s when you realize the benefits of a machine in our latitudes!), cutting trees infested by the mahogany screwworm, measuring all trees of the entire experimental plot and entering the data into Excel at home. I was especially glad when I had finally finished my light measurements, which made me understand the literal meaning of "dripping sweat” for the first time... In order to have a proper comparison, one can measure only when the sun is not obscured by clouds, which is of course normally exactly what we want! A considerable work was also the production of some biomass samples which we need for the dry matter determination. We'd been sitting for quite a while and chopping several yucca plants into small parts, of which I then weighed 400g samples which Carola put into the freezer and which she’ll bring it to a special place where it will be dried. Meanwhile, we also had to use the car of the workers to go to the fields a few more times since Carola's Land Rover had completely packed up, but she has recently got it back repaired from the workshop (one day later the gear box broke down!). The only bad thing about accompanying the workers is the fact that we have to get up at 4 because they usually have breakfast on the fields before dawn. The car collects the first one (who lives furthest away) at 2.30 am, there’s only one lunch break of half an hour, and work ends at 2.30 pm. Everyone earns 10 dollars a day, with an insurance included, which is something special here and makes sense given the many machete accidents. The week before last week we had learnt that in the plantation which I had been to at the beginning of my stay a tractor had fallen over and killed a worker who had been standing on it, which really shocked me to hear. It was obviously very difficult to bring his body to his family as they live at the other end of Panama and in an area accessible only by boat.

Last weekend our neighbor had celebrated his farewell party with us, inviting the other Peace Corps people of the entire area and also some Panameños. The latter, however, seemed somewhat unhappy about the American music choice, even though the younger still dared entering the dance floor (i.e. our terrace). In fact, people here are apparently introduced into the Panamanian party life at a *very* young age which includes a lot of alcohol, which I'm finding rather shocking. I’m not talking about my social environment (I guess that's just because I'm in touch with other people here than at home), but of the indigenous population. The cantinas start playing music at noon and the only purpose of most people seems to be, if at all, earning money for their visits. It's a bit scary to observe what alcohol leads to in any corner of the world (in some places in Uganda that was also a big problem), or rather how many people don’t seem to seek a greater purpose in their lives. My general aversion to “hanging around” is probably rather a personal peculiarity of mine (see the beach ;) ). Carola has told us about an invitation of a worker to his village where she had been offered a drink made from fermented maize (called "chicha"), which had turned her digestion upside down during the days to follow, and that she had later learnt that they usually add battery acid to enhance the intoxicating effect! Oh, and one thing about the local beer: One of the varieties is in fact named after the Spanish conquistador "Balboa". Carola said in one of the inevitable discussions about the Third Reich with a few Peace Corps guys that this would almost be as if Jews were drinking "Hitler beer." Well, Balboa was executed in the vicinity of the Darién when he already had to answer for a lot of indigenous people. (By the way, I read that this region is named after the patron saint of Sevilla, have you ever heard of her?)

Furthermore Herr Weber, who is supervising both Carola's and my thesis, and another forestry professor with their two wives had come over for a visit, with whom we spent two nice evenings (in the only two "restaurants" of Tortí , one them being the pizzeria and the other one being owned by our landlord who had been living in our house with his family before us; its menu consists of exactly one page :) ) before they travelled to Western Panama for vacation, and later to Ecuador to visit the other forestry project there. I was a bit surprised that they had left pretty much the entire planning of their trip to Carola, having her pick them up, drive them around and book accommodations for them, and also that the women (who had not been here before as opposed to their husbands) didn’t know a single word of Spanish. I know that not everyone is as language fanatic as I am, but only for the sake of politeness it is given for me to acquire a few basic phrases of the language of a country that one visits.


Of course, my own Spanish is still far from allowing any particularly profound conversation, but I've found that the taxi drivers of Panama City provide a very good opportunity for practising. :) I've probably never used as many taxis as here before, which is simply due to the fact that there is no alternative other than buses which have such a chaotic system that I probably had to live here for a long time to understand it, and also since taxis are indeed used much more than in our cities and also much cheaper. However, the day before yesterday I had a rather old taxi driver who could not speak, and who explained to me in sign language that his cigarette consumption had led to it. The rattling sound which he made when he tried to speak somehow reminded me of Darth Vader and was really a bit scary ... A strange peculiarity of the local taxi drivers is their absolute refusal to let a passenger get off even one meter before the final destination. My argument "I can walk that bit" had also been completely ignored last time and so I had to laboriously describe the way which I would have walked in the same time (if not faster). Carola often talks about status symbols which are very important here and do not only include short walking distances, but also big cars and “coolness” in all its varieties. Beverages in restaurants consist a 90% of ice cubes, air-conditioners in some taxis are blowing Arctic storms into your face and in some (especially expensive) supermarkets you make haste to get your shopping done in order to get out into the "warm air" again. Apart from my difficulties with this mentality of proving one’s wealth I'm amazed at how differently people are behaving towards me. Some are very dismissive and curt, others even introduce themselves if I only ask for directions. Some complain that I don't speak Spanish fluently, others talk slowly and even compliment me.


Last Monday we'd had a day off since Carola had to pick up the "professors" from the airport, so I joined the guys on a trip to a huge reservoir, the "Lago Gatún", which is about a one hour drive from Tortí on the way to Panama City and bridged by the Panamericana. Since it is still off the beaten tourist track, we asked a few locals if they could grant us a round trip with one of their dugouts with electric motors, which they agreed to do for the negotiated price of ten dollars. We were pretty soaked after only a few meters, but due to the high water and air temperature that didn’t really matter. When we approached the many islands which you only see in the far distance from the bridge, I really couldn’t believe what tropical beauty was spreading out in front of me! The islands were bursting with the greenest and most diverse vegetation and there were trees sticking out from the lake in a veil of mist (due to the high humidity you can often see the water droplets floating in the air) which had been there before the flooding, and on which local black birds were perching. Despite the geographical and temporal misplacement I felt reminded of Avalon, and at the same time wondered how the first Spanish explorers must have experienced the country, especially since they had not even known what to expect next. Even more "explorer like" ;) we felt on our subsequent hike in a piece of rain forest near the lake shore, where we had been looking for a resting place and discovered a path  which was crossed by many troops of leaf-cutting ants, but surprisingly ended at a circular place in the thicket, so we returned to the shore and sat down there and later we luckily caught the last bus back to Tortí.


The previous evening we had held a "movie night" on our terrace and watched "Lost in Translation" which is set in Tokyo and which I really liked a lot. It is Romy's favorite movie, but the rest of us hadn’t watched it yet, and while the guys apparently only noticed the lack of “action”, I found that it conveyed its subtle message very well and also corresponding to my own experience, describing the fact that much in life should neither be judged nor classified.


Here in Panama City I've visited the "Miraflores locks” of the Panama Canal, which are within walking distance from the "Ciudad del Saber" where the house of Forest Finance is located, and I’ve explored one of the universities and a small part of the inner city so far. It's all kind of unsuitable for pedestrians, which makes it a little hard for me to orientate myself, especially since the city is fairly large-scale, as much as every supermarket, so it really seems that everything has been designed for size from the beginning. Maybe I'm also just not that used to the city life in general anymore, although I must say that I’ve been missing it of late for the first time in a long while. Recently I started reading a book called "Escapism" (to my great joy Carola has bought part of the household of our Californian ex-neighbour, including his "library"!), where it is said in the beginning that culture (from a single house to a large city) is a form of escapism, which is something that I had never considered before. The title of the book had taken my fancy since I was often (and justifiably) accused of escapism in my life. I even wonder how this may be related to my communication problems in some respects. What I am finding most curious is the fact that I'm actually always afraid of making mistakes. It is totally bizarre if by being exaggeratedly polite one is doing things which lead exactly to the perception of oneself which one had been trying to avoid, such as selfish and complicated. And it makes me wonder how “kindness” is defined - it seems to be a far more subjective matter than I had thought. Anyway, I suspect that the whole thing has to do a lot with responsibility. Who if not you yourself can do something to make a relationship or community work? Perhaps this includes not trying to cope with certain things, but rather setting up one’s life in a way that one can actually handle. I also need courage to take responsibility for the bachelor thesis - I must get used again to not everything being predetermined by the university! So, I will see how much responsibility I’ll dare to assume, and hope that it will increase over time - keep your fingers crossed!

Lots of hugs across the ocean!

Johanna

PS: I'm having a cell phone number by now (00507-64237024), but it seems to be quite unreliable between here and Europe, especially I often do not receive messages.


PPS: You have to ask Vincent what he thinks about the following quotation from "The Geography of Bliss": „Dutch sounds exactly like English spoken backward. (...) I wonder, if I recorded someone speaking Dutch and played that backward, would it sound like regular English?“ :D

Saturday, September 4, 2010

Bananenrepublik Panamá?? - Banana republic of Panama??

English version below

3.9.2010

Hola,

da bin ich wieder! :) Und es gibt wieder so einiges an Neuerlebnissen und –erkenntnissen zu berichten!

Inzwischen habe ich das Gefühl, mich hier gut “eingelebt” zu haben (um deine Worte zu übernehmen, Raffi :) ),. Die Umstellungsphase war, wie eigentlich immer bei meinen Auslandsaufenthalten oder auch sonstigen Umstellungen in meinem Leben, schwierig für mich, aber wenn ich sie einmal durchlebt habe, genieße ich die andersartige Umgebung und die Flexibilität, die sich dadurch bei mir automatisch einstellt und mir immer sehr gut tut. Übrigens, weil mich das so viele gefragt haben, ich war diesmal wirklich kein Stück aufgeregt (auch nicht im Flugzeug, Ivana ;) ), im Grunde ist das Ganze ja auch wesentlich weniger “ungewiss” als z.B. Uganda es gewesen war. Jedenfalls bin ich gerade vom Einkaufen zurückgekommen, was ich noch vor dem Regen schaffen wollte, der – wie man aus dem bisherigen heutigen Wetter (unerträglich heiß) schließen kann – in der nächsten halben Stunde ziemlich heftig einsetzen sollte. Ich sitze derweil auf unserer (überdachten!) Terrasse und freue mich schon riesig darauf. Was ich auch sehr genieße ist die Tatsache, unser “Haus” seit einer Stunde und noch bis Dienstag für mich allein zu haben, da die anderen drei sich auf eine “Tour” nach Westpanama begeben hatten, der ich mich nicht angeschlossen habe, weil ich ja erstens noch viel mehr Zeit als sie haben werde das Land zu bereisen, zweitens ab Montag wieder für meine Untersuchungen aufs Feld muss, drittens meine bevorzugte Art zu reisen sich erfahrungsgemäß von der der meisten anderen unterscheidet (am liebsten allein, mit möglichst viel Kontakt mit den Bewohnern des Landes und möglichst wenig Strand) und ich viertens wie erwähnt nichts dagegen habe ein paar Tage für mich zu haben. (Juhu, es hat gerade begonnen zu regnen! Seit Uganda habe ich bei der Intensität der tropischen Regengüsse auch keine Angst mehr, dass das Haus einstürzen könnte...;) ). Das Thema Einkaufen ist hier – im Zusammenhang mit dem Thema Essen - im Übrigen ein ziemliches Leidensthema für mich. Soeben genieße ich zum Beispiel meinen “Orangensaft”, den ich nicht als solchen erkennen würde, würde nicht “Jugo de Naranja” auf der Packung stehen. Seltsamerweise steht aber – wie bei vielen Dingen hier – auch “Sabor 100 % natural” darauf, was mir zu denken gibt, wenn ich mich eher an eine in Zuckerwasser aufgelöste Vitamintablette erinnert fühle. Aber ganz im Ernst, ich bin ziemlich schockiert von der Auswahl in hiesigen Supermärkten. Die “Wohlstandswelle” ist sichtbar von Amerika herübegeschwappt und es scheint, dass eben dieser Wohlstand am Körperumfang gemessen wird (was man auch deutlich sieht, wenn man sich die Leute auf der Straße so ansieht). Ein Essen ohne Fett ist kein Essen und man kann nach vorherrschender Meinung offenbar so ziemlich alles durch die Zugabe von ein paar Kilo Zucker geschmacklich verbessern. Ich muss sagen, ich bin wirklich froh hier als Veganerin unterwegs zu sein, was mir zumindest einige wenige ernährungstechnische Qualen erspart. So wurden wir zum Beispiel letzte Woche lieberweise von Carola zum Pizzaessen eingeladen (in der sehr beliebten “Pizzaria” des Dorfes) und auch wenn die Panameña an der Theke zweimal ungläubig „sin queso??“ („ohne Käse??“) wiederholte, konnte ich mein Glück kaum glauben, als sie mir eine Pizza brachte, auf die sie als Ersatz für den Käse *echtes* Gemüse gelegt hatte! So gut ich meine vegane Ernährungsweise hier beibehalten kann, so wenig geht es natürlich – wie in so ziemlich jedem Land ausser Deutschland – mit der Vermeidung von Weissmehl... Auch Carola hat im Übrigen erzählt, dass sie bereits für ihre „seltsamen“ (d.h. „fettvermeidenden“) Essensgewohnheiten bekannt ist und sie ausserdem gelernt hat, dass man Pizza hierzulande nicht als Haupt-, sondern „Nachspeise“ verzehrt... Ähnlich schockiert war ich auch vergangenes Wochenende in der größten Shopping Mall von Panama City gewesen (sie hat wirklich solche Ausmaße, dass ich einen halben Tag darin herumgelaufen bin und mich immer noch nicht darin auskenne), wo es ungefähr an jeder zweiten Ecke Eis in sämtlichen, aber allesamt pappig süßen und mit zusätzlicher Schokoladensoße und Sahne überladenen Variationen zu kaufen gab, genauso wie Zimtschnecken, die genau gar nichts mit den schwedischen „kanelbullar“ gemein haben, sondern man an ihnen vielmehr schon kleben bleibt, wenn man sie nur von weitem ansieht... Was mein Lieblingsnahrungsmittel angeht, so habe ich anfangs so gut wie gar nichts davon zu Gesicht bekommen (bis auf eine Kokosnuss, die zu öffnen zwar unendlich lange gedauert, mich die enthaltene Menge an „agua de pipa“ allerdings wirklich überrascht hat) , habe mich dann aber ziemlich schnell mit der „Ananas-Frau“ des Dorfes angefreundet, deren Ananas zum Glück ähnlich wie in Uganda zehnfach so gut schmecken wie die deutsche Importware, und auch Papayas hat uns Carola einmal mitgebracht, die seltsamerweise innen einen Hohlraum hatten und auch sonst recht anders geformt waren als diejenigen, die ich in Uganda kennen gelernt habe. Ach ja, und erst vorgestern hat uns eine befreundete Familie von Carola, die wir gemeinsam kurz besucht hatten, Wasser- und Honigmelonen geschenkt! Carola hatte ihnen ein Buch über Deutschland geschenkt, in dem auch spanische Erläuterungen waren, da das Ehepaar im Gegensatz zu den meisten hier ein wenig lesen kann, und die Mutter hat sich wirklich sehr begeistert darüber geäußert, dass ja auch die zu den Bildern „zugehörigen Buchstaben“ dabei seien. :) Der größte Schock, den ich hier erlitten habe, sitzt aber immer noch so tief, dass ich ihn sogar zum Titel diesen Eintrags gemacht habe: Man bekommt in ganz Tortí und Umgebung keine einzige Dessertbanane! Der einzige Ort, wo ich bisher welche gesehen habe, war im Supermarkt in Panama City gewesen, aber ansonsten ist Panamá in Sachen Bananen reines Exportland, und somit habe ich im Innenland (mit „Panamá“ wird hier im Übrigen nur die Hauptstadt bezeichnet) bisher noch keine einzige Banane gesichtet, wo man in Deutschland in jedem Dorfladen eine zu kaufen bekommt... Der kleine Tiger und der kleine Bär wären wohl ziemlich enttäuscht gewesen!

Natürlich habe ich aber auch etwas anderes zum wiederholten Male festgestellt, nämlich das Essen im Grunde eine enorm soziale Angelenheit ist, und das beste Essen einem in (nicht allzu) genussvoller Gesellschaft auch nie zusagen wird...

Abgesehen von beschriebenem Mangelzustand ist mir das Dorf aber schon in der kurzen Zeit, die ich erst hier wohne, recht ans Herz gewachsen. Zwar bin ich noch immer nicht den Weg in Richtung der wunderschönen Hügel gelaufen, die es umgeben, weil ich nach der Feldarbeit immer zu sehr mit duschen, essen und zeitig ins Bett gehen ausgefüllt gewesen war, aber ich war nun schon einige Male in Richtung „Zentrum“ (d.h. Läden und Pubs an der Panamerikana) unterwegs und habe mit manchen Leuten geredet und viele gegrüßt. Was in Uganda das Motorrad ist, sind hier Pferde, die sehr viel als Transportmittel genutzt werden, und natürlich sieht man ähnlich wie in Uganda wesentlich mehr Kinder als in Deutschland. Das Dorf ist eigentlich nicht viel anders als ein Dorf in Deutschland, jeder kennt jeden und die Tagesabläufe sehen bei den meisten Menschen recht ähnlich aus. Natürlich wird (wiederum ähnlich wie in Uganda) viel mehr Zeit draussen und in Gemeinschaft verbracht und die meisten Menschen sind sehr offen und herzlich. Auch an unsere Wohnsituation habe ich mich eigentlich gewöhnt, ich genieße es mit wenig auszukommen und kleine Dinge wertzuschätzen, wie z.B. die wie in Uganda „immer offenen Fenster“ (rechteckige „Löcher“ der Wände, die mit hübschen Mustern in den Stein gehauen wurden) oder das schlichte Vorhandensein einer Dusche, auch wenn deren Rohr so instabil ist, dass man unter dessen Strahl eher tanzen als stehen muss um etwas davon abzubekommen. Das kalte Wasser hilft uns zudem auch gleich beim Wassersparen. ;) Ausserdem haben wir inzwischen „richtige“ Betten bekommen, was den Schlafkomfort ungemein erhöht (man kann sich auch mal umdrehen ohne aus dem Bett zu fallen!), und ohne die Cantina-Musik könnte ich inzwischen wahrscheinlich schon gar nicht mehr einschlafen. :) Sehr gut tut mir zweifelsohne auch der Internet-Entzug, was Lilli und Raffi sich vermutlich besonders gut vorstellen können. ;) Ein bisschen anstrengend sind die hiesigen Ameisen, die zwar viel winziger als die deutschen sind, aber zehnmal so schmerzhaft, wenn auch nur eine von ihnen zubeisst, und die ausserdem zu jedem einzelnen Krümel in unserer Küche auf der Stelle heerartige Straßen bilden, was zu verhindern wir inwischen aufgegeben haben. Immerhin finden Kakerlaken eher selten den Weg in unser Haus und wir heißen auch jeden Gecko willkommen, der uns bei der „Insektenbekämpfung“ zur Seite steht. Natürlich sind die Ameisen bei der Feldarbeit eine ähnliche Plage wie die Mücken, wobei mich letztere bisher(vehältnismäßig!) weniger zu belagern scheinen als die anderen, die literweise „Off“ dagegen auf ihre Haut und Kleidung sprühen (jaja, das vegane Blut... ;) ).

Was diese (die Feldarbeit) betrifft, so habe ich die ersten Tage nach meiner Ankunft noch bei anderen Dingen mitgeholfen, die nicht unmittelbar mit meiner Bachelorarbeit zu tun hatten, aber mir halfen, den gesamten Versuchsaufbau besser zu verstehen. Somit kann ich inzwischen mehr panamaische als deutsche Baumarten erkennen und benennen (zumindest im einjährigen Stadium) und habe nach sehr (!) langer Übung auch endlich die Fähigkeit entwickelt mich zu orientieren und dadurch zu wissen, welche Nummer im Versuch genau der Baum hat, vor dem ich gerade stehe. Nachdem ich trotz tonnenweiser Anwendung von Sonnenmilch mit Faktor 60 gleich am ersten Tag einen Sonnenbrand bekommen habe, habe ich mich bei unserem Wochenendausflug nach Panamá Stadt sogleich mit einer Sonnencreme mit noch höherem Faktor (das mit der 100er Sonnencreme wäre doch keine so schlechte Idee gewesen Lilli! Ich fürchte auch ich werde hier eine gewisse Bräunung nicht ganz vermeiden können...), zwei bis zum Kragen zuknöpfbaren Herrenhemden und einem Strohhut eingedeckt. Solche "nützlichen" Dinge liebe ich als Pragmatismus-Fan natürlich besonders! :) Die klangliche Geräuschkulisse beim Arbeiten ist hauptsächlich von zahlreichen Vertretern einer einheimischen Vogelart (Glattschnabelani), die meiner Meinung nach zu hundert Prozent nach Meerschweinchen klingen, sowie den Brüllaffen der umgebenden Wälder geprägt, die (gelegentlich) so laut sind, dass man meinen könnte, in zwei Metern Abstand von einer Horde Löwen umgeben zu sein. Ab und zu hört man das Surren eines Kolibris, die wirklich wunderschön aussehen, und nicht minder faszinierend sind die zahlreichen farben- und formenfrohen Raupen- und zugehörigen Schmetterlingsarten. Unendlich viel Zeit könnte ich auch damit verbringen, beim Gehen nur auf den Boden zu starren und die Mimosen dabei zu beobachten, wie sie sich der Reihe nach unter meinen Füßen zusammenfalten.

Nachdem ich ja an meinem ersten Arbeitstag noch beim Vermessen älterer Bäume auf weiter entfernten Flächen mitgeholfen hatte, hatte ich also am zweiten die tatsächlichen Versuchsflächen kennen gelernt und gleich bei der Maiserste mitgeholfen, genauer gesagt dem Abhacken der Pflanzen und dem Wiegen derer Biomasse, was mit den Kolben bereits geschehen gewesen war. Diese doch ziemlich harte Arbeit zu Beginn meiner Eingewöhnungsphase und in Kombination mit der prallen Sonne, vor der wir unter den höheren Bäumen noch mehr geschützt gewesen waren (auf unseren Versuchsflächen sind alle Bäume erst ein Jahr alt) hat dann erstmal zu einem Heulkrampf meinerseits geführt, woraufhin ich etwas schonender behandelt wurde, wofür ich immer noch sehr dankbar bin. Inzwischen, nachdem ich mich umgestellt habe, bin ich richtig froh, zum ersten Mal seit langem wieder jeden Tag an der frischen Luft und in Bewegung zu sein, auch wenn ich noch immer sehr begrenzte Kapazitäten an Leistungsfähigkeit habe.

Nachdem wir bei unserer Heimfahrt von Panama Stadt am Sonntag abend bemerkt hatten, dass einer der Reifen unseres Landrovers kurz vorm Zerfallen war, „mussten“ wir am nächsten Tag mit den Arbeitern auf die Plantage fahren, d.h. auf zwei Bänken in einem Anhänger sitzend und insbesondere auf der von der Panamerikana zur Plantage hin abzweigenden Erdstraße sich an alle vorhandenen Metallstangend klammernd, damit man auch auf besagten Bänken sitzen bleibt, was mir natürlich viel besser gefallen hat als die vergleichsweise „gemütliche“ Fahrt im Auto, die ich in meinem letzten Eintrag erwähnt habe. :) Noch abenteuerlicher verlief allerdings der Mittwoch! Von Dienstag bis Donnerstag hat es übrigens ziemlich durchgeregnet, was recht ungewöhnlich für das hiesige Klima ist, mir aber bei der Feldarbeit mehr als willkommen war, auch wenn ich dadurch mit meinen Lichtmessungen nicht sehr weit kam. (Seit Montag mache ich die Untersuchungen für meine Bachelorarbeit.) Als wir jedenfalls am Mittwoch Mittag ziemlich durchnässt zum Auto gestiefelt waren um uns darin eine Pause zu gönnen, stellten wir fest, dass es aus irgendeinem unerfindlichen Grund zugesperrt, der Schlüssel aber noch darin befindlich war! (Inzwischen vermuten wir, dass wir irgendwie versehentlich eine automatische Selbstverriegelung aktiviert haben.) Jedenfalls hatte es diesmal ausnahmsweise einen Vorteil, dass ich Autotüren genauso übersanft wie alles andere behandele und nie ordentlich zuhaue, sodass die Kofferraumtür noch einen kleinen Spalt zu öffnen war. Durch genau diesen führten die Jungs (nach stundenlangen anderen Experimenten, unter anderem mit unseren metallenen Maßbändern, die aber trotz gewisser Stabilität bei zu großen Entfernungen "Potenzprobleme" aufwiesen ;) ) zwei ausgeklügelt gebogene Drähte von verschiedenen Seiten ein, sodass der eine den anderen über den Türöffner zog und man dann ebendiesen mit dem ersteren Draht hochziehen konnte! Ich kann euch nicht sagen, wie beeindruckt ich von dieser Idee gewesen war, auf die ich im Leben nicht gekommen wäre, ja ich hätte nicht einmal den Versuch gestartet mir so etwas auszudenken, weil ich nie geglaubt hätte, dass irgend soetwas wirklich funktionieren könnte! Auch an der Erfindung einer “Düngermaschine” basteln die zwei seit Tagen, zu deren Zweck wir auch schon so manche Stunden in Tortís Werkstätten verbracht und Begriffe wie “Gewindestange” und “Schraubenmutter” auf Spanisch zu umschreiben versucht haben... (Ich habe übrigens noch gar nicht erwähnt, dass die Panameños kein einziges Schluss-s aussprechen, sie sagen z.B. „do“ statt „dos“ oder „buena“ statt „buenas“.) Also wie gesagt, solche technischen Fähigkeiten und auch diese Unermüdlichkeit beim Versuch Dinge zu verbessern kann ich nur bewundern.

Meine Mitbewohner haben mir natürlich auch in anderer Hinsicht noch viel zu denken gegeben (soweit die Hitze diesen Vorgang zulässt ;) ), genauer gesagt bin ich weiterhin irgendwie zugleich fasziniert von ihrer Andersartigkeit (jaja, ein Irrer hält den Rest der Welt vermutlich auch für verrückt ;) ) und vermisse oftmals gleichgesinnte und einfühlsamere Gesprächspartner. Ich werde wie so oft daran erinnert, dass ich zu 90 Prozent in einem „Wellenlängenbereich“ unterwegs zu sein scheine, der anderen schlicht und ergreifend nicht zugänglich ist, wofür sie natürlich überhaupt nichts können, aber was es umso besonderer für mich macht, dass ich so viele Menschen in meinem Leben habe, mit denen ich auf diesen Ebenen kommunizieren kann. Natürlich ist es zweifelsohne gut und richtig, dass es Menschen gibt, die mit realitätsnäheren Bereichen des Lebens vertraut sind, so wie eben jeder in der Welt seinen Platz und seine Aufgabe hat. Wichtig ist für mich natürlich das Thema des Umgangs mit meinen derzeitigen "Hauptkontaktleuten“, und ich fürchte, dass ich da noch immer ziemlich viel falsch mache und verstehe. Für mich, für die es selbstverständlich ist bzw. die ich es einfach von meinen üblichen Beziehungen gewohnt bin, dass jede und jeder sich so verhalten darf, wie er / sie sich am wohlsten fühlt, war es anfangs besonders schwierig mit Menschen konfrontiert zu sein, die sich bestimmte „Verhaltensregeln“ halten und deren Einhaltung auch von mir erwarten. Ich muss auf jeden Fall vorausschicken, dass die drei natürlich insgesamt sehr hilfsbereit und tolerant sind! Ich bin vermutlich einfach enorm „verwöhnt“ von meinen Beziehungen und vermutlich kann jemand, der ein solches Ausmaß an Glückseligkeit im Zusammensein mit anderen Menschen (in verschiedenen Formen) wie ich nicht erlebt hat, auch nicht wissen, was ihm oder ihr „entgeht“. Das ist überhaupt etwas, was ich hier sehr stark festgestellt habe – es ist alles eine Sache des Vergleichs! (Das erinnert mich an unsere „Geschichte der Technik“ – Vorlesung über den Ländervergleich an Glückseligkeit... und an ein Buch, was ich von unserem kalifornischen Nachbarn ausgeliehen habe, „The Geography of Bliss“, das ich nur empfehlen kann!) Ich habe (übrigens im Gegensatz zu früher) kein Problem damit auf bestimmte Dinge zu verzichten, aber ich weiß auch, wie viel besser alles sein kann. Wobei ich gar nicht so sicher bin, ob ich eine solche Kompromissbereitschaft gut finde. Aber ich glaube, wenn ich mir nicht eine gewisse „Immunität“ gegen das Gefühl des Vermissens angeeignet hätte, würde ich nicht annähernd mit der Kombination meines Charakters und meiner Lebensweise zurecht kommen. Nun ja, um zum Thema zurückzukommen... Auch wenn ich ja sehr offen und redselig sein kann, wenn ich mich mit Menschen wohlfühle und mich ausserdem die Gesprächsthemen interessieren, werde ich (bekanntlich) eher schweigsam, wenn ich das Gefühl habe, dass unendlich viel Energie auf eine Menge letzlich recht inhaltslose Worte „verschwendet“ wird, die insbesondere kiloweise mit großteils unbewussten (Vor-)Urteilen gespickt sind. Andererseits sehe ich natürlich auch meine Verantwortung mich nach Kräften auf die Kommunikation anderer einzustellen und weniger um „Respekt“ meines Selbstes zu kämpfen als vielmehr an meiner eigenen Flexibilität zu arbeiten. Das ist mir, wie bereits erwähnt, aber bisher noch eher wenig gelungen und ich fürchte, ich werde bisher eher als komplizierte „Prinzessin auf der Erbse“ gesehen. Vielleicht frustriert es mich auch ein bisschen, dass ich diese Leute mit all meine Eigenschaften, für die ich sonst oft gemocht oder bewundert werde, so gar nicht beeindrucken kann. Es ist schon seltsam, wenn man so daran gewöhnt ist die Welt zu verbessern zu wollen und dann auf Menschen stößt, bei denen man das Gefühl hat sie nicht annähernd „beeinflussen“ oder zumindest zum Nachdenken anregen zu können. Aber vielleicht ist gerade das eine lehrreiche Erfahrung für mich, bzw. nimmt es mir vielleicht sogar ein wenig von dem Druck, den ich mir zu machen pflege, sowohl es anderen recht zu machen als auch ihnen gegenüber im Sinne des Wohles der Welt und der Menschheit zu handeln.

Ich muss allerdings auch unbedingt ein gutes Wort für Carola einlegen. Ich habe wirklich ein Riesenglück mit ihr als Betreuerin meiner Bachelorarbeit, sie bereitet immer unglaublich viel für mich vor, gibt mir eine Menge Anregungen, ermutigt mich aber zugleich immer wieder zu eigenen Beiträgen, was mir viel stärker das Gefühl vermittelt wirklich etwas „Eigenes“ zu schaffen und somit auch die Motivation zu einer ganz anderen als bei einem Praktikum macht, und sie gibt mir enorm viel Freiraum, auch wenn sie mich oft freundlich um Hilfe bei Arbeiten bittet, die nichts mit meinem Thema zu tun haben, die ich ihr angesichts der Arbeit, die sie mit mir hat, natürlich gerne zur Verfügung stelle. Und wenn irgend etwas Blödes passiert oder nicht nach Plan läuft (was eigentlich ständig passiert), übernimmt sie grundsätzlich die Verantwortung dafür und schiebt sich die Schuld zu, selbst wenn ganz offensichtlich wir Mist gebaut haben, weil sie es uns dann ja offensichtlich „nicht richtig erklärt“ hat. Heute haben wir mit der Ernte der Yuccas angefangen, die ähnlich wie auch schon der Mais sehr genau in verschieden große Einheiten unterteilt, pro Einheit gezählt und dann sowohl deren unter- als auch oberirdische Biomasse gewogen wird. Obwohl wir zwei der Arbeiter als Helfer hatten, war es natürlich eine unglaublich schweißtreibende Arbeit und wir sehnten uns plötzlich nach dem Mais zurück, über den wir vor einer Woche noch so geklagt haben... Ich, die ich diesmal für die Organisation, den Überblick und die Schriftführung zuständig war, fand das ja schon anstrengend genug (zumal da die Sonne heute nicht mehr annähernd so gnädig war wie die vergangenen Tage), auch wenn ich natürlich hier und dort mithalf und vieles gleichzeitig machen musste, aber an die körperliche Arbeit der anderen kam das dennoch nicht heran und ich kann sie nur bewundern, wie sie das den ganzen Tag durchgehalten haben. (Ich kam mir einen Moment lang fast ein wenig wie eine römische Sklaventreiberin vor, die andere herumkommandiert!) Tatsächlich waren wir auch viel schneller als erwartet (die Yuccas aus dem Boden zu ziehen fand ich selbst übrigens erstaunlich leichtgängig trotz unseres sehr tonigen Bodens) und wir werden uns somit die kommenden Wochen nicht allzu sehr stressen müssen bzw. ich werde schon bald mit der Literaturrecherche (zu der ich „vor Ort“ zehnfach so motiviert bin wie in Deutschland!) und dem Schreiben beginnen können...

So, nun habe ich mal wieder ein halbes Buch geschrieben und werde euch morgen, wenn ich in das Büro von Barca komme, mit einem neuen Blogeintrag beglücken, und vielleicht noch ein paar neuen Bildern zusätzlich zu denen, die ich beim alten Eintrag noch reingestellt habe (im Moment benutze ich nur Carolas Kamera). Bleibt mir nur noch mich abermals für eure lieben Emails zu bedanken, die mir wirklich große Freude bereitet haben!

Alles alles Liebe!

Eure Johanna


frische Yucca-Ernte
(new cassava harvest)


Beispiel für Verkaufsqualität
(example for marketable quality)



Schriftführung
(Taking notes)

Unser tolles Mulch-System :)
(Using the overground biomass as mulch)


Hola,

I'm back! :) And I've had quite a few new experiences and insights.

By now I’m feeling that I’ve settled in quite well here. The transition period was, as usual on my visits abroad (or other changes in my life) difficult for me, but once I’ve lived it through I’m enjoying the different surroundings and the flexibility which thereby develops automatically for me and which always does me quite good. By the way, since so many have asked me, this time I really wasn’t excited at all, but then the whole thing is indeed substantially less "uncertain" than for example Uganda had been. Anyway, I've just returned from shopping, which I had wanted to accomplish before it starts to rain, which - as one can conclude from the weather so far (very hot) - should start pretty hard within the next half hour. At the moment I’m sitting on our terrace and I'm looking forward to it. What I’m also enjoying is the fact that I’m having our "home" for myself, since the others have gone on a "tour" to western Panama which I haven’t joined, firstly since I’ll be having a lot more time for travelling than they, secondly since I’ll have to be back on the fields on Monday, thirdly because my favorite way of travelling usually differs from that of most others (preferably alone, with as much contact with the inhabitants of the land and as little beach as possible) and lastly, I don’t have any objections against a little time for myself as mentioned earlier. (It has only just started raining, since I’ve been to Uganda I’m no longer afraid that the house could collapse during a tropical downpour...;)). The issue of shopping is - in connection with the subject of food - quite a pain issue for me. Right now I’m enjoying my "orange juice", which I would not recognize as such if it hadn’t "Jugo de Naranja" written on the package. Strangely, however, is also has - as many things here - "Sabor 100% natural" written on it, which makes me wonder considering that I feel rather reminded of a vitamin tablet which has been dissolved in sugary water. But seriously, I'm pretty shocked by the choice in local supermarkets. The "wave of prosperity” has noticeably found its way here from the US and it seems that this prosperity is measured by girth (which can also be seen clearly when you look at the people on the street). A meal without fat is not considered a meal and it seems that due to the prevailing opinion you can improve the taste of pretty much anything by adding a few pounds of sugar. I must say though that I'm really glad to be here as a vegan, which saves me at least from a few nutritional distresses. For example, we had been kindly invited for pizza by Carola last week (in the very popular "pizzaria" of the village) and even though the Panameña at the bar had disbelievingly repeated twice "sin queso?" ("without cheese?"), I could not believe how lucky I was when she brought me a pizza on which she had put *real* vegetables instead of cheese! As much as I can keep my vegan diet here, as little is it possible to avoid white flour, of course - as in almost every country except Germany... Carola also told us that she is already known for her “strange” (ie. fat avoiding) eating habits and also that she has learnt that pizza is eaten not as a main course, but “dessert“ here... Similarly, I was shocked when I had been to the largest shopping mall of Panama City last weekend (it really has such dimensions that I was running about in it half a day and I’m still feeling that I don’t know the place), where they sold sticky ice-cream with additional chocolate sauce and whipped cream at nearly every corner, as well as cinnamon rolls, which have less than nothing in common with the Swedish "kanelbullar", but will rather stick to you when you only look at them from a distance ... As for my favorite food, I didn’t get to see much of it in the beginning (except for a coconut, whose opening took hours, but whose quantity of "agua de pipa" really surprised me), but then I’ve fairly quickly made friends with the "pineapple woman" of the village, whose pineapples fortunately taste ten times as good as the German import articles just as in Uganda, and once Carola brought us papayas which had strange cavities inside and were also otherwise formed quite differently than those in Uganda. Oh, and the day before yesterday we had visited friends of Carola who had given us honeydews and water melons! Carola had given them a book about Germany which contained explanations in Spanish, as the couple can read a little as opposed to most people here, and the mother was indeed very enthusiastic about the fact that the pictures were “accompanied by the corresponding letters”. :) The biggest shock I’ve suffered here though is still that deep-seated that I’ve even made it the title of this entry: You don’t get a single banana all over the region of Tortí! The only place where I have seen them so far had been in the supermarket in Panama City, but otherwise Panama is an pure export country in terms of bananas, and thus I haven’t sighted a single banana in the interior yet (the word "Panamá" is only used for the capital here), whereas you can buy them in every small village shop in Germany... The Little Tiger and the Little Bear (who search for Panama in Janosch’s children’s book) would probably have been quite disappointed!

Of course, I've also found something else again, namely that food is essentially a highly social issue, and the best meal will never be appealing without enjoyable company...

Apart from the mentioned deficiency the village has grown quite close to my heart even within the short time I’ve been living here. Although I still haven’t walked the way towards the beautiful hills which are surrounding it, since I’ve always been too busy eating, taking a shower and going to bed early after the field work, I’ve been to the “center”(ie. shops and pubs by the Pan American Highway) a few times and have talked with some people and greeted many. What the motorcycle is in Uganda is horses here which are used a lot as means of transportation, and of course, just like in Uganda, you  see significantly more children than in Germany (Europe). The village is actually not much different from a German (European) village, everyone knows each other and the daily routine is quite similar for most people. Of course (again, like in Uganda) a lot more time is spent outside and in community and most people are very open and cordial. I’ve also got used to our living conditions, I’m enjoying it to get along with little and to appreciate small things, such as the “ever open windows” like in Uganda (rectangular holes in the walls that have been carved in stone with beautiful patterns) or the simple existance of a shower, even though the pipe is so unstable that you’ll rather have to dance than stand in order to get wet. The cold temperature also helps us to save water. ;) We have also now got "proper" beds, which greatly increases the sleeping comfort (you can actually roll over without falling off!), and I could probably no longer fall asleep without the Cantina music. :) What certainly also does me very good is the withdrawal of internet which Lilli and Raffi can probably imagine very well. :) A bit tiring are the local ants, since though they are far tinier than the German ones, their bite is ten times as painful, and they also form army like roads to each and every crumb in our kitchen on the spot, which to prevent we have given up by now. After all, cockroaches find their way less often into our house and we also welcome any gecko which helps us with the "insect control". Of course, the ants are a similar nuisance as the midges during field work, while the latter ones have (relatively!) been sparing me so far and more than the others who usually spray gallons of "Off" on their skin and clothes (well, the vegan blood .. .;)).

As far as the field work is concerned, I’d been helping with things that were not directly involved with my bachelor thesis during the first few days after my arrival, which helped me to better understand the whole experimental set-up. So by now I’ able to recognize and name more Panamanian than German tree species (at least at the age of one year) and I’ve also finally developed the ability to orient myself after very (!) long practice and to thereby know which number in the experiment the tree is having which I’m standing in front of. After getting sun burnt in spite of tons of sunscreen with SPF 60 on my first working day, I bought sunscreen with an even higher SPF (the 100 sunscreen would not have been such a bad idea, Lilli - I fear I won’t be quite able to avoid getting tanned here...), two man’s shirts which I can bottom up to my neck and a straw hat on our weekend trip to Panama City. As a fan of pragmatism I love such "useful" things particularly, of course! :) The ambient noise at work is mainly dominated by numerous representatives of an indigenous bird species (Smooth Billed Ani) which in my opinion sounds hundred per cent like guinea pigs, and the howler monkeys in the surrounding forests, which are (sometimes) that noisy that you could think you were surrounded by a pack of lions at the distance of two meters. From time to time one hears the whir of a hummingbird which really look beautiful, and no less fascinating are the many different caterpillars and associated butterfly species which have an amazing variety of colours and forms. I could also spend an infinite amount of time just watching the mimosas folding up under my feet while walking.

After helping to take measurements of older trees in more remote areas on my first working day, I got to know the actual experimental plots on my second day and helped immediately with the corn harvest, more precisely, with chopping off of the plants and weighing their biomass, which had already been done with the cobs. This pretty hard work at the start of my adaptation phase and in combination with the blazing sun, of which we had been more protected when working with the higher trees (on our site the trees are only one year old), first led to a crying fit on my part, after which I was treated somewhat more gently, for which I am still very grateful. Meanwhile, after having adapted myself, I'm really happy to to be in the fresh air and in motion every day for the first time in a long while, even though I’m still having very limited capacities in terms of physical work.

After noticing that one of the tires of our landrover was close to falling apart during our ride home from Panama City on Sunday evening, we “had to” go to the plantation with the workers the next day, ie. be sitting on two benches in a trailer and clinging to any existing metal rods when driving on the dirt road to the plantations which branches from the Pan American Highway so that you remain seated, which I, of course, liked much better than the relatively "comfortable" ride in our car, which I had mentioned in my last entry. :) Last Wednesday was even more adventurous though! From Tuesday to Thursday it had been raining continuously, which is quite unusual for the local climate, but was more than welcome during field work, even if I didn’t make much progress with my light measurements. (Since Monday I’m doing the research for my dissertation.) Anyway, when we had walked back to the car rather soggy on Wednesday noon to have our lunch break, we found that it had been locked for some unknown reason, and the key was still located inside! (Meanwhile, we suspect that we’ve somehow accidentally activated an automatic self-locking mechanism.) Anyway, it was an advantage for the first time that I treat car doors as exaggeratedly gently as everything else and never slam them shut properly, so that the luggage compartment door was having a small open crack. Through that the boys led (after hours-long other experiments, including one with our metal measuring tapes, which were having "potency problems" on greater distances though;)) two sophisticatedly curved wires from different sides, so that one pulled the other over the door opener which could then be pulled up by the first wire! I can’t tell you how impressed I was by this idea which I would have never thought of, I would not even start to think up something like that because I’d never think it might really work! They’ve also been working on a "fertilizer machine” for two days, and we’ve spent quite a few hours in the workshops of Tortí trying to paraphrase terms such as "threaded rod" and "screw-nut" in Spanish... (By the way, I haven’t mentioned yet that the Panameños don’t ever pronounce any final “s”, for example they say "do" instead of "dos" and "buena" instead of "buenas".) So as I said, I can only admire those technical skills and this tirelessness when trying to improve something.

My roommates have also been giving me a lot to think about in other respects, of course (as far as the heat allows the process;)), more specifically, I am still somehow fascinated by their otherness (yeah I know, a lunatic considers the rest of the world crazy ;)) and at the same time miss like-minded and more sensitive people to talk to. I am as so often reminded that I seem to be mostly living in a "wavelength range" which is not accessible to others, which is of course not their fault, but what makes it even more special for me that I have so many people in my life with whom I can communicate at these levels. Of course, it is certainly right that there are people who are familiar with more realistic aspects of life, just as everyone has his place in the world and his mission. The issue of dealing with my current “main contact persons” is important to me, of course, and I fear that I am still doing quite a lot wrong. From my relations I’m used to thinking that each and every one may behave as he or she likes it most, so it was difficult in the beginning to be faced with people who are having certain "rules of behaviour” and also expect compliance with them from me. I need to say in advance that the three are of course generally very helpful and tolerant, and I'm probably just quite "spoilt" with my relationships, and someone who hasn’t experienced the degree of happiness when being with other people which I know probably can’t even imagine what he or she is missing out on. This is something that I have found anyway - it's all a matter of comparison! (Which reminds me of our lecture on “history of technology " when countries were compared with regard to the happiness of the people living there... and of a book which I have borrowed from our Californian neighbor, “The Geography Of Bliss ", which I can highly recommend!). I have (in contrast to earlier times) no problem to live without certain things, but I also know how much better life can be. Although I am not too sure whether such a willingness to compromise is a good thing. But I think if I hadn’t got a certain "immunity" against the feeling of missing things or people, I would not be able to cope with the combination of my character and my lifestyle. Well, to get back to topic... Even though I can be very open and talkative when I feel comfortable with people and when I am interested in the topics of conversation, I will (as is known) become more silent when I have the feeling that an infinite amount of energy is being wasted on a lot of ultimately fairly meaningless words which are additionally packed with mostly unconscious (pre)judgments. On the other hand I see of course my responsibility to try to adjust to the communication of others and care less about "respect" towards myself than my own flexibility. With this I have as mentioned so far been little successful, and I fear I am rather considered a complicated person and similar to the main character from the "Princess and the Pea" tale so far. But perhaps I am just a bit frustrated that I can’t really impress these people with all my properties for which I would usually often be liked or admired. It's strange when you are so used to wishing to improve the world and then encounter people on which you don’t seem to have any “influence” at all, nor to be able to make them think about certain things. But perhaps this is an instructive experience for me, or even takes little of the pressure from me that I tend to put on myself both by trying to please everybody and by acting towards them for the purpose of the welfare of the world and humanity.

However, I definitely need to say a good word for Carola. I am really lucky with her as the supervisor of my bachelor thesis, she always prepares a lot of things for me and gives me a lot of suggestions, but also encourages me to make my own contributions, which conveys a far stronger sense to me to create something of my own and therefore makes the motivation a completely different one than in an internship, and she also gives me a lot of free space, even if she often kindly asks for help with tasks that have nothing to do with my subject, which I of course happily give her considering the work she is having with me. And whenever something stupid happens or does not go according to plan (which happens all the time), she basically assumes the responsibility for it and blames herself, even if it is obviously us who have screwed something up because she has obviously not “explained things properly” to us. Today we started harvesting the yuccas, the same way we had done it with the corn, creating differently sized units, counting the plants in every unit and then weighing both their under-ground and above-ground biomass. Although we had two of the workers as helpers, it was of course an incredibly sweat-inducing work and we suddenly longed back to the corn, which we had been complaining about a week before... I was in charge of the organization and taking notes this time, which I found already hard enough (especially since the sun was not nearly as merciful today as it had been the last few days), and even though I helped with different things and had to do a lot at the same time, it was not comparable to the physical work of the others and I can only admire how they persevered throughout the day. (For one moment I almost felt like a Roman slave driver, ordering the others around!) In fact, we were also much faster than expected (I found it surprisingly easy to pull the yuccas from the ground, in spite of our very clayey soil), so we won’t be too stressed during the weeks to come and I will also soon be able to start with the literature research (for which I am far more motivated on site than in Germany) and the writing...

So, now I’ve again written half a book and will put this online tomorrow when I come to the office of Barca, and maybe also add a few new pictures in addition to those I had added to the former entry (at the moment I’m only using Carola's camera). It only remains for me to thank you very much for your lovely emails again, which have really given me great pleasure! (I hope my English won’t deteriorate too much by reading too many google translations!)

Lots of Love!

Johanna